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Feinstaubbelastung und IVF-Erfolgsrate Neue Studie

Feinstaubbelastung und IVF-Erfolgsrate: Neue Studie

Letztes Update: 08. Juli 2024

Eine bahnbrechende Studie auf der ESHRE 40th Annual Meeting zeigt, dass Feinstaubbelastung vor der Eizellentnahme die IVF-Erfolgsrate um fast 40 % verringert. Die Untersuchung analysierte 3.659 Embryotransfers und stellte eine starke negative Korrelation zwischen Luftverschmutzung und Lebendgeburtenrate fest.

40. Jahrestagung der ESHRE: Neue Studie zeigt Zusammenhang zwischen Luftverschmutzung und Rückgang der IVF-Geburtsrate

Eine bahnbrechende Studie, die heute auf der ESHRE 40th Annual Meeting in Amsterdam vorgestellt wurde, hat ergeben, dass die Exposition gegenüber Feinstaub vor der Entnahme von Eizellen bei der In-vitro-Fertilisation (IVF) die Chancen auf eine Lebendgeburt um fast 40 % verringern kann.

Feinstaubbelastung und IVF-Erfolgsrate: Ein alarmierender Zusammenhang

Die Studie analysierte die PM-Exposition10 in den zwei Wochen vor der Eizellentnahme. Dabei wurde festgestellt, dass die Wahrscheinlichkeit einer Lebendgeburt um 38 % abnahm, wenn das höchste Quartil der Exposition mit dem niedrigsten Quartil verglichen wurde. Diese Ergebnisse sind besonders alarmierend, da sie auf eine direkte Verbindung zwischen der Feinstaubbelastung und der IVF-Erfolgsrate hinweisen.

Untersuchungszeitraum und Methodik

Die über einen Zeitraum von acht Jahren in Perth, Australien, durchgeführten Untersuchungen analysierten 3.659 eingefrorene Embryotransfers von 1.836 Patienten. In der Studie wurden die Luftschadstoffkonzentrationen über vier Expositionszeiträume vor der Eizellentnahme (24 Stunden, 2 Wochen, 4 Wochen und 3 Monate) untersucht, wobei Modelle zur Berücksichtigung von Koexpositionen erstellt wurden.

Langfristige Auswirkungen der Feinstaubbelastung

Eine steigende PM2.5 Exposition in den drei Monaten vor der Eizellenentnahme war ebenfalls mit einer geringeren Wahrscheinlichkeit einer Lebendgeburt verbunden, die von 0,90 im zweiten Quartil auf 0,66 im vierten Quartil fiel. Diese Ergebnisse verdeutlichen, dass nicht nur kurzfristige, sondern auch langfristige Feinstaubbelastung die IVF-Erfolgsrate negativ beeinflussen kann.

Bemerkenswerte Ergebnisse trotz guter Luftqualität

Bemerkenswert ist, dass die negativen Auswirkungen der Luftverschmutzung trotz der insgesamt ausgezeichneten Luftqualität während des Untersuchungszeitraums beobachtet wurden, wobei die Werte für PM10 und PM2.5 nur an 0,4 % bzw. 4,5 % der Untersuchungstage die WHO-Richtlinien überschritten. Dies zeigt, dass selbst geringe Feinstaubbelastungen erhebliche Auswirkungen auf die reproduktive Gesundheit haben können.

Erkenntnisse der Studie

Dr. Sebastian Leathersich, Hauptautor der Studie, erklärt: "Dies ist die erste Studie, die gefrorene Embryotransferzyklen verwendet hat, um die Auswirkungen der Schadstoffbelastung während der Entwicklung der Eizellen und zum Zeitpunkt des Embryotransfers und der frühen Schwangerschaft getrennt zu analysieren. So konnten wir feststellen, ob sich die Verschmutzung auf die Eizellen selbst oder auf die frühen Stadien der Schwangerschaft auswirkt."

Dr. Leathersich fügt hinzu: "Selbst in einem Teil der Welt mit hervorragender Luftqualität gibt es eine starke negative Korrelation zwischen der Luftverschmutzung und der Lebendgeburtenrate bei Zyklen mit gefrorenem Embryotransfer. Die Minimierung der Schadstoffexposition muss eine der wichtigsten Prioritäten für die öffentliche Gesundheit sein."

Wissenschaftliche und gesellschaftliche Implikationen

Professor Dr. Anis Feki, designierter ESHRE-Vorsitzender, kommentiert: "Diese wichtige Studie unterstreicht einen signifikanten Zusammenhang zwischen Luftverschmutzung und niedrigeren IVF-Erfolgsraten, wobei ein bemerkenswerter Rückgang der Lebendgeburten mit einer höheren Feinstaubbelastung vor der Eizellentnahme verbunden ist. Diese Ergebnisse unterstreichen die Notwendigkeit, den Umweltfaktoren im Bereich der reproduktiven Gesundheit weiterhin Aufmerksamkeit zu schenken."

Veröffentlichung und zukünftige Forschung

Die Zusammenfassung der Studie wird heute in Human Reproduction veröffentlicht, einer der weltweit führenden Fachzeitschriften für Reproduktionsmedizin. Diese Veröffentlichung wird sicherlich weitere Diskussionen und Forschungen anregen, um die genauen Mechanismen zu verstehen, durch die Feinstaubbelastung die IVF-Erfolgsrate beeinflusst.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Ergebnisse dieser Studie einen dringenden Handlungsbedarf aufzeigen. Die Reduktion der Feinstaubbelastung könnte nicht nur die allgemeine Gesundheit verbessern, sondern auch die Chancen auf eine erfolgreiche IVF erhöhen. Dies ist ein wichtiger Schritt, um die reproduktive Gesundheit weltweit zu fördern und zu schützen.

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Ein weiterer interessanter Aspekt im Bereich der Nachhaltigkeit ist die Auszeichnung nachhaltigste Frachtfluggesellschaft LATAM Cargo. Diese Auszeichnung zeigt, dass auch in der Luftfrachtbranche Schritte in Richtung einer umweltfreundlicheren Zukunft unternommen werden. Die Bemühungen solcher Unternehmen tragen dazu bei, die Luftqualität zu verbessern und somit auch indirekt die Gesundheit der Menschen zu schützen.

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