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Klimaneutraler Straßenverkehr EU Chancen & Technologien

Klimaneutraler Straßenverkehr EU: Diskussion und Ausblick

Letztes Update: 25. August 2024

Der Artikel beleuchtet den Parlamentarischen Abend des EAC, bei dem über klimaneutralen Straßenverkehr in der EU diskutiert wurde. Themen waren u.a. Technologieoffenheit, E-Fuels und die Zukunft der Mobilität. Experten wie ACV-Geschäftsführer Holger Küster und verschiedene MdEPs gaben Einblicke in die notwendige Transformation.

Parlamentarischer Abend des EAC: Diskussion über klimaneutralen Straßenverkehr in der EU

Am 06. März 2024 fand in der Vertretung des Landes Nordrhein-Westfalen bei der EU in Brüssel der Parlamentarische Abend des European Automobile Clubs (EAC) statt. Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand die Frage, wie der Straßenverkehr in der EU bis 2050 klimaneutral gestaltet werden kann. Die Diskussion drehte sich um die Herausforderungen und Chancen, die mit der Umstellung auf emissionsfreie Fahrzeuge verbunden sind.

Technologieoffenheit und bezahlbare Mobilität

Der ACV (Automobil-Club Verkehr) spricht sich für Technologieoffenheit und bezahlbare Mobilität aus. Dies ist ein zentraler Punkt in der Debatte um den klimaneutralen Straßenverkehr in der EU. Ab 2035 sollen alle neu zugelassenen Pkw in der EU emissionsfrei sein. Diese Regelung bezieht sich jedoch nur auf die Auspuffemissionen, was das Aus für Verbrennungsmotoren bedeutet. Eine Ausnahme soll es für klimaneutrale, synthetisch hergestellte Kraftstoffe, sogenannte E-Fuels, geben.

Die Auswirkungen des Verbrenner-Aus

Welche Auswirkungen wird das Verbrenner-Aus auf Ihre individuelle Mobilität haben? Wird nachhaltige Mobilität für alle bezahlbar sein? Diese Fragen standen im Mittelpunkt der Diskussion. ACV Geschäftsführer und EAC Präsident Holger Küster betonte, dass die Transformation des Verkehrssektors von Lösungen statt von Verboten geprägt sein sollte. Er wies darauf hin, dass es mindestens 16 Jahre dauern würde, die gesamte Fahrzeugflotte zu erneuern, selbst wenn die Autoindustrie ihre Produktion vollständig auf Elektroautos umstellen würde.

Impulsvortrag von Ulrich Selzer

Die Veranstaltung wurde durch einen Impulsvortrag von Ulrich Selzer, Automobil-Experte und Mitglied der Kommission Mobilität beim Senat der Wirtschaft, eröffnet. Im Fokus stand eine unabhängige Mobilitätsstudie des Senats, die die realen Möglichkeiten der CO2-Reduktion im Straßenverkehr analysiert hat. Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass eine Reduktion der CO2-Emissionen von bis zu 68 Prozent bis zum Jahr 2035 möglich ist. Voraussetzung dafür sei ein Antriebsmix beim Pkw, bestehend aus batterieelektrischem Antrieb, Wasserstoff, alternativen und mineralölbasierten Kraftstoffen.

Technologieperspektiven und Planungssicherheit

Selzer appellierte für klar definierte Technologieperspektiven, um langfristig Planungssicherheit zu schaffen und gleichzeitig Vertrauen und Akzeptanz in der Gesellschaft zu fördern. Er betonte, dass ein Mix aus verschiedenen Antriebstechnologien notwendig sei, um die Klimaziele zu erreichen.

Podiumsdiskussion: Unterschiedliche Positionen

Die darauffolgende Podiumsdiskussion zeigte, dass die Teilnehmer unterschiedliche Positionen und Ansätze zur Erreichung der Klimaziele vertreten. In der Debatte waren sich jedoch alle einig, dass dringender Handlungsbedarf besteht. Holger Küster betonte, dass Lösungen für die Verbrenner-Bestandsflotte gefunden werden müssen, um die Klimaziele nicht aus den Augen zu verlieren.

Stimmen aus der Diskussion

MdEP Jan-Christoph Oetjen sprach sich für eine ganzheitliche Betrachtung der Umweltbilanz von Elektrofahrzeugen aus. Er betonte, dass alternative Kraftstoffe zur Dekarbonisierung der Bestandsflotte notwendig seien. MdEP Thomas Rudner hingegen sieht E-Fuels nicht als Lösung für den Straßenverkehr. Er betonte die Notwendigkeit des Ausbaus der Ladeinfrastruktur, um die Klimaziele zu erreichen.

Die Rolle von E-Fuels

Algara Castle von der eFuel Alliance betonte, dass der Straßenverkehr als Zugpferd genutzt werden sollte, um nachhaltige Kraftstoffe ressourcen- und kosteneffizient herzustellen. Sie wies darauf hin, dass Einnahmen aus dem Verkauf erneuerbarer Kraftstoffe reinvestiert werden könnten, um Produktionsanlagen auszubauen. Dies würde nicht nur die Verfügbarkeit erneuerbarer Kraftstoffe für den Luft- und Seeverkehr fördern, sondern auch zu sinkenden Produktionskosten führen.

Skaleneffekte und Kostensenkung

Mitja Schulz vom Verband der Automobilindustrie (VDA) betonte, dass Skaleneffekte und Technologiesprünge dazu führen werden, dass die Kosten für E-Autos weiter sinken. Er wies darauf hin, dass die laufenden Kosten bei E-Autos bereits jetzt geringer seien als bei Verbrennern. Schulz betonte die Notwendigkeit, das Vertrauen der Menschen in die Elektromobilität zu stärken und die Ladeinfrastruktur auszubauen.

Fazit: Ein ausgewogener Ansatz ist notwendig

Die Diskussion beim Parlamentarischen Abend des EAC hat gezeigt, dass ein ausgewogener Ansatz notwendig ist, um den Straßenverkehr in der EU klimaneutral zu gestalten. Technologieoffenheit und bezahlbare Mobilität sind dabei zentrale Aspekte. Es wird deutlich, dass ein Mix aus verschiedenen Antriebstechnologien notwendig ist, um die ambitionierten Klimaziele zu erreichen. Die Transformation des Verkehrssektors sollte von Lösungen statt von Verboten geprägt sein, um die Akzeptanz in der Gesellschaft zu fördern und langfristig Planungssicherheit zu schaffen.

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Der parlamentarische Abend des EAC bot eine spannende Diskussion über den klimaneutralen Straßenverkehr in der EU. Dabei wurden verschiedene Aspekte beleuchtet, die zur Erreichung dieses Ziels beitragen können. Eine wichtige Rolle spielt dabei die Förderung von Elektrofahrzeugen. Hierzu können Sie die THG Prämie für Elektroautos beantragen. Diese Prämie unterstützt Sie finanziell beim Kauf eines Elektroautos und trägt somit zur Reduzierung der CO2-Emissionen bei.

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