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Ökologische Vorteile von Wildkräutern

Ökologische Vorteile von Wildkräutern

Letztes Update: 24. August 2024

Wildkräuter bieten zahlreiche ökologische Vorteile und sollten nicht als Unkraut betrachtet werden. Der BUND fordert ein Umdenken im Umgang mit diesen Pflanzen, da sie wichtige Beiträge zur Artenvielfalt und zum Umweltschutz leisten.

Wildkräuter: Gute Eigenschaften trotz schlechtem Ruf - BUND fordert zum Tag des Unkrauts Umdenken im Umgang mit Wildkräutern

Wildkräuter haben oft einen schlechten Ruf und werden als Unkraut bezeichnet. Doch der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) fordert anlässlich des Tages des Unkrauts ein Umdenken im Umgang mit diesen Pflanzen. Wildkräuter bieten zahlreiche ökologische Vorteile und sind wertvolle Bestandteile unseres Ökosystems.

Ökologische Vorteile von Wildkräutern

Wildkräuter spielen eine wichtige Rolle im Ökosystem. Sie bieten Lebensraum und Nahrung für viele Insektenarten, darunter Wildbienen und Schmetterlinge. Diese Pflanzen sind oft widerstandsfähiger als Kulturpflanzen und können in verschiedenen Umgebungen gedeihen. Sie tragen zur Artenvielfalt bei und fördern die Gesundheit des Bodens.

Lebensraum für Insekten

Viele Wildkräuter sind wichtige Nahrungsquellen für Insekten. Der Löwenzahn zum Beispiel bietet Nektar und Pollen für über 70 heimische Wildbienenarten und rund 60 Schmetterlingsarten. Auch die Brennnessel ist eine wichtige Futterpflanze für Schmetterlingsraupen wie das Tagpfauenauge und den Admiral.

Bodengesundheit

Wildkräuter tragen zur Gesundheit des Bodens bei. Klee zum Beispiel reichert den Boden mit Stickstoff an, was das Wachstum anderer Pflanzen fördert. Die tiefen Wurzeln vieler Wildkräuter lockern den Boden und verbessern die Wasseraufnahme. Dies ist besonders in Zeiten des Klimawandels wichtig, da es die Widerstandsfähigkeit des Bodens gegen Trockenheit erhöht.

Verzicht auf Pestizide

Der BUND fordert ein Verbot von chemisch-synthetischen Pestiziden im Haus- und Kleingarten sowie für nicht geschulte Anwender. Der Einsatz von Pestiziden hat negative Auswirkungen auf die Artenvielfalt, die Böden und die Gewässer. Glyphosat, ein weit verbreitetes Herbizid, gilt als wahrscheinlich krebserregend und tötet alle Pflanzen, die damit in Berührung kommen.

Mechanische Bekämpfung

Im Ökolandbau wird auf den Einsatz von Ackergiften verzichtet. Stattdessen werden Ackerwildkräuter mechanisch reduziert. Auch im Haus- und Kleingarten reicht es aus, Wildpflanzen so weit einzudämmen, dass sie nicht überhandnehmen. Dies kann durch Jäten oder Ausgraben geschehen.

Natürliche Alternativen

Es gibt viele natürliche Alternativen zu chemischen Pestiziden. Ein Sud aus Brennnesseln zum Beispiel stärkt die Abwehrkraft von Kulturpflanzen. Auch das Mulchen mit Klee kann den Boden gesund halten und Unkraut unterdrücken.

Wildkräuter in der Küche

Viele Wildkräuter sind essbar und können in der Küche verwendet werden. Schafgarbe, Löwenzahn, Giersch und Vogelmiere eignen sich hervorragend im Salat. Brennnesselblätter ergeben eine schmackhafte Suppe und fast alles kann im Smoothie verwendet werden.

Heilpflanzen

Wildkräuter sind auch als Heilpflanzen bekannt. Schafgarbe, Wegerich, Efeu, Kamille und Vogelmiere wirken bei zahlreichen Beschwerden wie Erkältungen, Verbrennungen oder Verdauungsproblemen. Diese Pflanzen sind natürliche Alternativen zu synthetischen Medikamenten und können leicht im eigenen Garten angebaut werden.

Rezepte und Tipps

Es gibt viele Rezepte und Tipps, wie Sie Wildkräuter in der Küche verwenden können. Ein Salat aus Löwenzahnblättern, garniert mit Schafgarbe und Vogelmiere, ist nicht nur gesund, sondern auch lecker. Brennnesselblätter können zu einer Suppe verarbeitet oder als Tee aufgegossen werden. Giersch eignet sich hervorragend für Pesto oder Smoothies.

Kontrolliertes Wachsenlassen

Natürlich soll der Garten nicht zuwuchern. Kontrolliertes Wachsenlassen ist die Devise. Wildkräuter können mit Jäten oder Ausgraben zurückgedrängt werden. Auf keinen Fall jedoch sollten Herbizide oder andere Pestizide eingesetzt werden, denn diese sind eine Gefahr für Mensch, Umwelt und Artenvielfalt.

Tipps zur Eindämmung

Wenn Wildkräuter überhandnehmen, gibt es einfache Methoden, sie einzudämmen. Löwenzahn kann durch Ausstechen der Pfahlwurzel entfernt werden. Brennnesseln sollten an den Wurzeln bekämpft werden, um alle Ausläufer zu entfernen. Giersch kann durch regelmäßiges Jäten in Schach gehalten werden.

Natürliche Barrieren

Natürliche Barrieren wie Mulch oder Bodendecker können helfen, das Wachstum von Wildkräutern zu kontrollieren. Klee eignet sich hervorragend als Mulchmaterial und Bodenbedecker. Er unterdrückt das Wachstum von Unkraut und trägt gleichzeitig zur Gesundheit des Bodens bei.

TOP 5 der nützlichsten Wildkräuter

Löwenzahn

Der Löwenzahn ist eine der wichtigsten heimischen Futterpflanzen für Insekten. Über 70 einheimische Arten von Wildbienen und Schwebfliegen ernähren sich vom Nektar. Mehr als 60 verschiedene Schmetterlinge sind auf den Gemeinen Löwenzahn angewiesen. Darüber hinaus ist er ein gutes Futter für Haustiere und auch für Menschen genießbar.

Brennnessel

Brennnesseln sind wichtige Futterpflanzen für Schmetterlingsraupen wie das Tagpfauenauge und den Admiral. Sie sind sehr nährstoffreich und können als natürlicher Dünger genutzt werden. Junge Blätter und Samen werten den eigenen Salat auf oder lassen sich als Tee aufgießen.

Giersch

Giersch dient als Futterpflanze für Schmetterlinge wie den Dukatenfalter oder den Kleinen Eisvogel. Auch einige Wildbienen erfreuen sich an den Blüten. Giersch kann man ähnlich wie Petersilie in Smoothies oder Pesto verwenden. Auch Meerschweinchen und Kaninchen freuen sich über das saftige Grün.

Klee

Klee ist eine wichtige Nahrungsquelle für Bienen und Schmetterlinge. Er reichert den Boden mit Stickstoff an und eignet sich hervorragend als Mulchmaterial und Bodenbedecker. Klee kann in Salaten, Tees und Smoothies verwendet werden.

Ackerwinde

Die Ackerwinde ist eine wichtige Art für zahlreiche Wildbienen. Sie lockt viele Bestäuber und Nützlinge in den eigenen Garten. Die Pflanze ist ein echtes Schmuckstück entlang von Mauern und Fassaden. Wird es zu viel, können Sie die Pflanzen oberflächlich entfernen.

Wildkräuter bieten zahlreiche ökologische Vorteile und sind wertvolle Bestandteile unseres Ökosystems. Der BUND fordert ein Umdenken im Umgang mit diesen Pflanzen und den Verzicht auf chemisch-synthetische Pestizide. Nutzen Sie die Vorteile der Wildkräuter und tragen Sie zur Artenvielfalt und Bodengesundheit bei.

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Wildkräuter haben oft einen schlechten Ruf, dabei bieten sie viele gute Eigenschaften. Der BUND fordert zum Tag des Unkrauts ein Umdenken im Umgang mit diesen Pflanzen. Wildkräuter sind nicht nur robust, sondern auch wertvoll für die Biodiversität. Sie bieten Lebensraum und Nahrung für viele Insekten und Vögel. Zudem haben sie oft heilende Eigenschaften und können in der Küche verwendet werden.

Ein bewusster Umgang mit Wildkräutern kann auch zur Förderung der Artenvielfalt beitragen. In diesem Zusammenhang ist die Netto Förderung Artenvielfalt Shopping ein interessantes Projekt. Es zeigt, wie Unternehmen und Verbraucher gemeinsam die Artenvielfalt unterstützen können. Durch den Kauf bestimmter Produkte wird der Naturschutz direkt gefördert.

Auch der Klimawandel spielt eine wichtige Rolle im Umgang mit Wildkräutern. Städte und Gemeinden können durch gezielte Pflanzungen von Wildkräutern den Hitzeinsel-Effekt in Städten reduzieren. Diese Pflanzen tragen zur Kühlung und Verbesserung der Luftqualität bei. Sie sind pflegeleicht und benötigen weniger Wasser als viele Zierpflanzen.

Ein weiterer Aspekt ist die nachhaltige Nutzung von Ressourcen. Projekte wie das EWE Wasserstoffprojekt Emden Drees & Sommer zeigen, wie innovative Technologien zur Reduktion von CO2-Emissionen beitragen können. Solche Initiativen sind wichtig für eine nachhaltige Zukunft und können auch im Zusammenhang mit der Nutzung von Wildkräutern betrachtet werden.