Letztes Update: 21. August 2024
Nachhaltiger Fußball Bundesliga Umweltschutz: Eine Umfrage der Deutschen Umwelthilfe zeigt, dass viele Vereine der Ersten Fußball-Bundesliga der Herren noch großen Nachholbedarf bei der nachhaltigen Mobilität, Energie und Abfallvermeidung haben. Besonders schlecht schnitt der VfB Stuttgart ab, während der FC Freiburg positiv hervorstach.
Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat erstmals eine umfassende Umfrage unter den Vereinen der Ersten Fußball-Bundesliga der Herren durchgeführt. Die Ergebnisse sind ernüchternd: Viele Vereine tun zu wenig für den Umwelt- und Klimaschutz. Die Umfrage beleuchtet die Handlungsfelder Abfall, Energie und Mobilität und zeigt, dass nachhaltiger Fußball Bundesliga Umweltschutz noch in den Kinderschuhen steckt.
Ein zentrales Thema der Umfrage war das Abfallmanagement in den Stadien. Hier gibt es Licht und Schatten. Positiv hervorzuheben ist, dass fast alle Vereine auf Mehrwegbecher beim Ausschank von Getränken setzen. Dies verhindert pro Saison einen Abfallberg von mehreren Millionen Einweg-Plastikbechern. Doch es gibt Ausnahmen: In Heidenheim werden noch 20 Prozent der Getränke in Einweg-Bechern ausgeschenkt. Auch außerhalb der Stadien sieht es düster aus. Vor den Stadien kommen häufig Einweg-Becher zum Einsatz, obwohl Mehrweg in die Vergabe von Konzessionen aufgenommen werden könnte.
Beim Angebot von Speisen in Mehrweg gibt es ebenfalls großen Nachholbedarf. Einweg-Pappe ist der Standard, während Mehrwegmenüschalen aus Kunststoff, wie sie während der EM auf der Fanmeile in Berlin eingesetzt wurden, kaum zu finden sind. Hier liegt ein enormes Potenzial, unnötige Abfälle zu vermeiden. Wenn Mehrweg bei Bechern funktioniert, sollte es auch bei Pommes & Co. möglich sein. Die DUH fordert deshalb 100 Prozent Mehrweg – im und vor dem Stadion, für Getränke und für Speisen.
Ein weiteres großes Problemfeld ist die Mobilität. Inlandsflüge zu Auswärtsspielen gehören in der Bundesliga leider noch immer zum Alltag. So reisten die Mannschaften von Borussia Mönchengladbach und der TSG Hoffenheim in der Saison 2022/23 zu 12 ihrer 17 Auswärtsspiele mit dem Flugzeug an. Das ist ein schlechtes Beispiel und steht im Kontrast zur Mannschaft des VfL Bochum, die nur zu drei Auswärtsspielen flog. Wenn Bundesligisten beim Umweltschutz glaubwürdig sein wollen, müssen sie auf Inlandsflüge verzichten und konsequent mit Bus und Bahn anreisen.
Auch die Anzahl an Parkplätzen und Fahrradstellplätzen zeigt, dass viele Vereine zu autofreundlich sind. Beim VfB Stuttgart kommen auf 100 Zuschauerinnen und Zuschauer 23 Parkplätze, wobei es nur drei Fahrradstellplätze je 100 Autoparkplätze gibt. Dass es besser geht, zeigen der VfL Bochum mit lediglich drei Parkplätzen pro 100 Zuschauerinnen und Zuschauer sowie der Spitzenreiter bei den Fahrradstellplätzen, der FC Freiburg. Dort kommen auf 100 Autoparkplätze 176 Fahrradstellplätze. Die DUH fordert von den Bundesligisten mehr Fahrrad- als Autoparkplätze.
Erfreulich ist, dass bei 16 von 18 Vereinen die Eintrittskarten auch für die An- und Abreise mit dem öffentlichen Nahverkehr gültig sind. Lediglich bei Union Berlin und dem FC Bayern München gibt es keine Kombitickets. Ein gravierendes Problem ist jedoch die Anreise von Fans zu Auswärtsspielen über längere Strecken. Sonderzüge für Fans sind die Ausnahme und eine Vereinbarung der Vereine mit der Deutschen Bahn für vergünstigte Langstreckentickets, wie es während der vor kurzem in Deutschland stattgefundenen EM gängig war, gibt es nicht.
Ein weiteres zentrales Thema der Umfrage war die Energieversorgung der Stadien. Hier gibt es große Unterschiede zwischen den Vereinen. Positiv hervorzuheben sind der FC Freiburg, SV Werder Bremen und die TSG Hoffenheim, die einen hohen Anteil ihres Strombedarfs durch eigene Photovoltaikanlagen decken. So liegt der Anteil von Strom aus eigenen Photovoltaikanlagen beim FC Freiburg bei mehr als 79 Prozent, in Bremen bei rund 32 Prozent und in Hoffenheim bei mehr als 23 Prozent. Dagegen sind die produzierten Eigenstrommengen bei Borussia Dortmund mit lediglich 0,1 Prozent, beim VfB Stuttgart mit 0,68 Prozent oder bei RB Leipzig mit 1,32 Prozent beschämend niedrig.
Zudem setzen nicht alle Bundesligisten bei eingekauftem Strom auf 100 Prozent zertifizierten Ökostrom. So stammte rund 40 Prozent des beim VfB Stuttgart eingekauften Stroms aus Atom, Kohle und Erdgas. Bei denjenigen Vereinen, die auf Ökostrom setzen, reichen zudem häufig die Herkunftsnachweise nicht aus. Diese sind besonders wichtig, weil "Ökostrom" oder "Grünstrom" keine geschützten Begriffe sind.
Die Umfrage der Deutschen Umwelthilfe zeigt deutlich, dass nachhaltiger Fußball Bundesliga Umweltschutz noch einen weiten Weg vor sich hat. Es gibt positive Beispiele wie den FC Freiburg, der in vielen Bereichen vorbildlich agiert. Doch viele Vereine haben noch erheblichen Nachholbedarf, insbesondere beim Abfallmanagement, der Mobilität und der Energieversorgung. Die DUH fordert alle Bundesligisten dazu auf, ihre Anstrengungen zu verstärken und konkrete Maßnahmen zu ergreifen, um ihre Klima- und Umweltauswirkungen zu verringern.
Barbara Metz, Bundesgeschäftsführerin der DUH, betont: "Fußball ist der populärste Sport in Deutschland und die Mannschaften sind Vorbild für Millionen von Fans. Doch bei wichtigen Themen agieren viele Vereine nicht zeitgemäß. Zum modernen Fußball gehört auch eine zeitgemäße Strategie zur Verringerung der eigenen Klima- und Umweltauswirkungen."
Die DUH hat deshalb die Petition "Grüne Bundesliga: Anstoß fürs Klima" gestartet und fordert alle Fußball- und Sportbegeisterten auf, mitzumachen. Nur durch gemeinsames Engagement kann nachhaltiger Fußball Bundesliga Umweltschutz zur neuen Normalität werden.
Die Ergebnisse der Umfrage der Deutschen Umwelthilfe zeigen, dass die Fußball-Bundesliga großen Nachholbedarf in Sachen Klimaschutz hat. Besonders bei der nachhaltigen Mobilität gibt es viel zu tun. Hier könnte der Ausbau von Fahrradwegen und die Förderung von E-Bikes helfen. Ein gutes Beispiel für nachhaltige Mobilität ist der Gewinner Deutscher Fahrradpreis 2024, der zeigt, wie wichtig umweltfreundliche Alternativen sind.
Auch im Bereich Energie gibt es in der Bundesliga Verbesserungsbedarf. Der Einsatz von erneuerbaren Energien könnte hier eine große Rolle spielen. In deutschen Großstädten wird bereits an der Solarenergie Ausbau deutsche Großstädte gearbeitet. Solche Projekte könnten auch in den Stadien der Bundesliga umgesetzt werden, um den Energieverbrauch nachhaltiger zu gestalten.
Ein weiteres wichtiges Thema ist die Abfallwirtschaft. Hier gibt es viele Möglichkeiten, um umweltfreundlicher zu handeln. Ein Beispiel ist die Initiative, bei der Schüler sammeln Elektroschrott Schaumburg. Solche Aktionen könnten auch in den Stadien der Bundesliga stattfinden, um das Bewusstsein für nachhaltige Abfallentsorgung zu schärfen.